Blockchain im Pharma bereich

Was ist die Bedeutung von Dark Data im pharmazeutischen Mittelstand?

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Als Pharmazeuten kümmern wir uns schon seit lange um unsere Daten und geben auf diese besonders acht. Zumeist wissen wir, wo sie liegen und wie sie aufbewahrt werden. All das läuft in den meisten Fällen sehr formal und strukturiert ab. Unsere Daten sind wichtig und wertvoll, daher ist uns bewusst, dass wir darauf achten müssen. 

Wie an vielen Stellen ist die Welt allerdings auch hier komplexer geworden. Während früher alles strukturiert war, sind mit dem Anstieg der sozialen Daten, dem Internet der Dinge (IoT), dem maschinellen Lernen und der “always on – Geräten”-Mentalität ein scheinbar unbegrenztes Angebot an unstrukturierten Daten entstanden. Es kommt ein unkontrollierbarer Daten-Stream aus mehreren Quellen: Cloud-Daten, gerätegesteuerte Daten, soziale Daten, Finanzdaten und alle möglichen denkbaren und undenkbaren Möglichkeiten dazwischen… . 

Was sind also Dark Data und wie groß ist das Problem?

Dark Data sind all die Daten, die Sie in Ihrem Besitz haben, aber nicht wirklich sinnvoll nutzen oder analysieren, um das Geschäft zu verbessern. Dies können verwertbare Daten sein, die in Serverprotokolldateien, Point-of-Sale-Feeds, Kundenanrufprotokollen, Leistungsüberprüfungsaufzeichnungen oder sogar Webanalysen vergraben sind. Wenn Informationen aufgezeichnet werden – aktiv oder passiv, aber nur einmal oder gar nicht verwendet werden, dann fallen diese Daten in die Kategorie der Dark Data. Daten können „echte“ Daten oder sogar Metadaten sein, die über die tägliche Analyse hinaus, eine ganz neue Ebene der Geschichte erzählen können. Auch unstrukturierte Daten werden sehr schnell zu Dark Data. 

Woher kommen Dark Data?

Dark Data werden nicht bewusst erfasst, sondern sind ein Begriff für Inhalte, die das Unternehmen erzeugt oder im Laufe seiner Tätigkeit sammelt und die irgendwie „durch die Ritzen fallen“. Das bedeutet, dass alle Daten je nach Art und Weise, wie das Unternehmen sie sammelt und verwendet, Dark Data werden können. 

Daher können Dark Data aus allen Ecken kommen: 

  • Kunden, die in Anrufen, E-Mails, Formularen und als Bestellungen aufgezeichnet sind und Beziehungen, Adressen, Einkäufe oder Gespräche und Interaktionen online abdecken. 
  • Finanzielle Informationen aus dem Unternehmen oder solche, die bei der Zusammenarbeit mit Partnern, Lieferanten und Kunden gesammelt werden. 
  • Unterauslastung oder Mitarbeiterdaten oder Daten von ehemaligen Mitarbeitern 
  • Business Research oder Kundenbefragungen – insbesondere die Rohdaten, die es möglicherweise nicht alle bis zur vollständigen Nutzung schaffen. 
  • Alle Arten von unstrukturierten Informationen wie Geschäfts-E-Mails, Präsentationen oder sogar Sitzungsnotizen und Whiteboard – Bilder. 

Fazit: gerade pharmazeutische Mittelständler sollten an ihren Dark Data interessiert sein?

Unternehmen betrachten Informationen heute als strategischen Vermögenswert und investieren viel in die Datenerfassung in allen Bereichen ihres Unternehmens. Aber diese Sammlung ist nur die Spitze des Eisbergs. Um greifbare Geschäftsvorteile zu erzielen, sollten sich Unternehmen auch darauf konzentrieren, ihre Dark Data zu betrachten und für sich zu nutzen.  

Wir haben die Daten ja bereits erfasst und dafür „gezahlt“, warum solten wir sie nicht gewinnbringend nutzen? Laut IBM sind über 80 Prozent der Daten „dunkel“ und unstrukturiert. IBM schätzt, dass die Menge bis 2020 um 93 Prozent ansteigen wird. Irgendwann werden die meisten Unternehmen dieses Problem mit Sicherheit angehen müssen. Schon allein aus Compliance-Gründen, wenn nicht gar aus der Intention heraus, dass das Unternehmen von tieferen, ungenutzten Erkenntnissen profitieren kann. 

Es bleibt jedoch die Frage: Wie gehen wir aus regulatorischer Sicht mit den dunklen Daten um?

Mit chaotischen Grüße
Christof Layher

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