Soldaten rennen

Von militärischen Taktiken, die auch in der Geschäftswelt funktionieren!

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Da ich immer wieder gefragt werde, wie ich meine Techniken und Modelle entwickle, möchte ich diese Frage gern einmal ausführlich beantworten und meinen Werdegang mit Ihnen teilen.

Als ich 95 nach meinem Abitur als Wehrpflichtiger zur Bundeswehr eingezogen wurde, war mir nicht bewusst, wie viele Lektionen ich für mein späteres Berufsleben daraus ziehen würde. Um ehrlich zu sein, dachte ich damals auch bei weitem nicht so weit in die Zukunft, geschweige denn an eine Karriere in der Digitalisierung.

Während bundesweit viele Standorte geschlossen wurden und es „draußen“ vor Gericht ging, ob es rechtens ist, Soldaten als Mörder zu bezeichnen, entschloss ich mich meinen Weg zunächst als Unteroffizier weiter zu gehen und verpflichtete mich für vier Jahre.

Der Wandel der Armee

Es war eine spannende Zeit. Denn meine Einheit und die Armee wandelte sich von der „auftragslosen“ Post-Kalter-Krieg Zeit, hin zu Einsätzen, die Ihre Schatten voraus warfen. Auch das Berufsbild des Soldaten sowie die Ausbildung und Kommunikation in der Truppe wurden neu definiert. Während es davor oft den berühmten „Dummfick“ (überharte Ausbildung ohne Sinn und Ziel) gab, wurde jetzt auf eine qualitative, zielführende Ausbildung, die auf den Ernstfall vorbereitete, wert gelegt. Wer wollte schon mit einem Kameraden in den Einsatz, dem er nicht zu 150% vertraute? Nach vier ereignisreichen und spannenden Jahren endete meine Verpflichtungszeit und für die nächsten zehn Jahre sollte es das auch mit dem Militär gewesen sein.

Von der Armee in die offene Wirtschaft

Mein beruflicher Werdegang begann zunächst als Angestellter. Wobei ich mit Erstaunen feststellen musste, dass Hierarchien und „Befehlsgebungen“ in der Businesswelt wesentlich beengender waren als bei der Armee. Führen durch Auftrag oder auftragsabhängige Teams gab es quasi nicht. Daher entschied ich bereits nach wenigen Jahren mich selbstständig zu machen. Dabei half mir immer wieder, dass bei der Armee erlernte, was ich intuitiv begann anzuwenden:

  • schnell den Überblick gewinnen
  • Entscheidungen treffen und
  • auch im Chaos die Orientierung behalten

Als die Projekte dann größer wurden, suchte ich nach Möglichkeiten das Ganze zu systematisieren und in eine Form zu bringen, die auch für andere nutzbar war und begann unterschiedliche Quellen zu studieren.

Zu Beginn beschäftigte ich mich ausführlich mit Themen wie Projekt Management nach unterschiedlichen Methoden, wie Lean Six Sigma, System Engineering, ITIL/ITSM und anderen. Diese Methoden empfand ich allerdings meistens als zu sperrig, unhandlich und unflexibel für den Einsatz bei meinen zumeist mittelständischen Kunden.

Taktiken beim Schach - Brett mit FigurenSchließlich begann ich Taktiken und Tools von Spezialkräften zu analysieren. Bei diesem Studium fand ich mehr und mehr Dinge wieder, die ich bereits intuitiv anwendete oder die bereits wieder in Vergessenheit geraten waren.

Es zeigte sich sehr schnell, dass Infanterie und Guerilla Taktiken sehr gut auf den Geschäftsalltag von mittelständischen Unternehmen, welche sich in Ihrem teils chaotischen Umbruch im digitalen Wandel befanden, anwendbar waren. Genau wie militärische Einheiten, die mit veralteten Frontal- und Panzerkriegstaktiken ausgebildet und konditioniert worden waren, müssen sich Unternehmen in der heutigen Zeit auf eine Rundumverteidigung in einer teilweise unbekannten Umgebung einstellen und mit ungenügend Personal und Material trotzdem ihre Ziele erreichen.

In vielen Unternehmen ist die Strategie heute wichtiger als die Taktik. Ohne Taktik, mit der die Strategie umgesetzt wird, büßt diese jedoch ebenfalls Ihren Wert ein. Militäreinheiten rund um die Welt haben daher Methoden und Taktiken entwickelt, mit denen selbst unter größten Widrigkeiten noch Fortschritte erzielt werden können. Davon ist sicherlich nicht alles auf den Geschäftsalltag übertragbar, vieles allerdings erstaunlicherweise schon.

Warum diese Taktiken auch im Business funktionieren?

Fakt ist, dass sich Unternehmen in der heutigen Zeit schneller als zuvor wandeln und wieder und wieder anpassen müssen und dass dafür häufig keine geeigneten, dynamischen Führungsinstrumente genutzt werden. Dadurch entwickeln sich Unternehmen nicht so stark, wie sie sich entwickeln könnten und können ihr vorhandenes Potential niemals komplett ausschöpfen.

Fakt ist auch, dass die aus meiner Armeezeit entwickelten Methoden genau dieses Problem aufgreifen und behandeln. Dabei kann ich nicht genau sagen warum die militärischen Strategien und Taktiken auch in der Businesswelt funktionieren. Vielleicht weil die Methoden unter widrigen Bedingungen auf das absolut notwendige reduziert wurden. Wichtiger als die Klärung des „Warums“ ist für mich allerdings die Tatsache, dass sie funktionieren. Dabei wurde mir mein zunächst subjektiver Eindruck auch im Austausch mit anderen ehemaligen Armeemitstreitern, welche jetzt ebenfalls Unternehmer und leitende Angestellte sind, wieder und wieder bestätigt.

Aus diesem Grund habe ich mich entschlossen das Erlernte und Erarbeitete weiter zu geben und Unternehmern dadurch zu helfen, einen taktischen Vorteil zu erlangen, den sie benötigen, um die kommenden Herausforderungen zu meistern und ihre Potentiale voll ausschöpfen zu können.

Gern würde ich hören, ob auch Sie Erfahrungen in dieser Richtung gesammelt haben oder die eine oder andere Taktik anwenden.

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