Menschen klettern an Felswand als Herausforderung

Je mehr digitalisiert wird, desto umfangreicher die Herausforderungen

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Digitalisierung ist seit Jahren in aller Munde, doch ein erkennbarer Umbruch bleibt aus. Obwohl die Technologien heutzutage nahezu keine Wünsche mehr offenlassen, hinken die Organisationsstrukturen oftmals noch hinterher. Der Nutzen fortschreitender Digitalisierung für den Mittelstand scheint sich immer noch nicht in den Köpfen der Führungsetagen manifestiert zu haben.

Die Probleme sind zwar bekannt, jedoch sind Einstiegshürden für die meisten CIOs unüberwindbar. Kleinschrittige Maßnahmen, die im Nachgang revidiert werden, sind an der Tagesordnung. Nur eine kleine Gruppe von Unternehmen gehört zu den Spitzen- reitern, die disruptive Umgestaltungen realisieren wollen. Sie sind bereits mittendrin Erkenntnisse aus ihren Firmendaten in neue Waren und Dienstleistungen umzusetzen.

Die im Herbst 2016 von Capgemini.com geführte Studie unter 148 Entscheidern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz soll den Status quo und einen Ausblick für die nächsten Jahre liefern. Unter den Studienteilnehmern befanden sich auch 27 % aus den DAX 30 gelisteten Unternehmen. Befragt wurden Personen auf Geschäftsführungsebene beziehungsweise der oberen Managementebene.

Wandel in den Köpfen, nicht nur beim Budget

Auch für 2017 erwarten 44 Prozent der Befragten eine Erhöhung des IT-Budges gegenüber 2016. Knapp 39 Prozent der Teilnehmer gehen von unveränderten Budgets aus. Kürzungen erwarten nur noch 16,1 Prozent der IT-Leiter; 2016 waren es noch 21,3 Prozent. Trotz des Budgetanstiegs und dem Willen von drei Viertel aller Befragten, die Digitalisierung in ihrem Unternehmen voranzutreiben, machen disruptive Veränderungen und neue bzw. angepasste Geschäftsmodelle den jeweiligen Branchen zu schaffen.

letztes Puzzleteil zur Digitalisierung Immerhin 73 Prozent der CIOs bereitet die Digitalisierung größerer Belastung. Dringlichstes Problem: entsprechend qualifizierte Mitarbeiter finden. Die größten Sorgenkinder sind die Bereiche Internet-of-Things(IoT) und Big Data. Dort herrschen oft starre Strukturen, zu wenig abteilungs- übergreifende Vorplanung und diffuse Verantwortlichkeiten. Die Technologie haben die meisten relativ gut im Griff.

Je mehr das jeweilige Unternehmen auf die Digitalisierung angewiesen ist, desto zielstrebiger wird an der Umsetzung gearbeitet. In den meisten IT-Organisationen bleiben die bahnbrechenden Impulse allerdings aus.

Big Data und Cloud als Teil der Digitalisierung

In diesem Jahr werden mehr IT-Service aus der Cloud kommen als 2016. Mittlerweile besitzen 75 Prozent der Unternehmen ihre eigene Cloud und knapp 80 Prozent nutzen Cloud-Lösungen bei externen Dienstleistern. Trotz der weiten Verbreitung stellen externe Clouds nur ca. zehn Prozent und selbst gehostete Clouds nur 36,6 Prozent aller benötigten IT-Services bereit. Hochpriorisiert werden dieses Jahr im Zusammenhang mit diesem Bereich die Vorbereitungen für die Umsetzung der EU-Datenschutzgrundverordnung und die damit einhergehenden Sicherheitsthemen.

Big-Data-Applikationen sind abgeflaut. Manche Unternehmen haben nach Workshops oder Pilotanwendungen resigniert oder beschlossen, das Thema outzusourcen. Gleichzeitig ist die Anzahl der Firmen gestiegen, die sich in Workshops oder Pilotanwendungen mit Big Data beschäftigen. Externen Berater werden meist für den Projekteinstieg akquiriert, um im weiteren Verlauf mit eigenen Ressourcen fortzufahren. Der Knowledge-Transfer funktioniert, trotzdem können mittlerweile nur 10 Prozent der Unternehmen Projekte selbstbestimmt erledigen.

Mehr Public-IT durch mehr Agilität?

Agilere Methoden sind entgegen aller Voraussagen der CIOs nahezu stagniert und hatten 2016 keinen bzw. noch keinen entscheidenden Einfluss. Große Firmen mit mehr Umsatz neigen zu agilerem Arbeiten, als ihre mittelständischen Wettbewerber. Ursache für den zähen Umschwung ist die Aufgabe traditioneller Organisationsstrukturen sowie die Verweigerung der beteiligten Teams.

In Wirtschaft und öffentlicher Verwaltung ist die Entwicklung von Public-IT-Trends das wesentlichste Ziel in 2017. IT-Dienstleister aus dem öffentlichen Bereich bereitet dies die meisten Probleme. Auch hier sorgen starren Organisationsstrukturen und Mangel an qualifiziertem Fachpersonal für Schwierigkeiten. Cloud-Nutzung hat sich gegenüber Big-Data-Projekte bereits etabliert und etwa ein Drittel der Budgets wird ohnehin in die Umsetzung des E-Government Gesetzes fließen.

Infrastruktur als Kostentreiber

Neue Ausmaße der Automatisierung und der flexiblen, agilen Digitalisierung lassen Infrastruktur wieder mehr in den Vordergrund treten. Investitionen in diese in den vorangegangenen Jahren vernachlässigten technischen Basisstrukturen dürften in so manchem Budgetplan ein überraschend großes Loch reißen.

Fazit

Was IT-Manager bei den Buzzwords Digitalisierung, Big Data und der Cloud in den nächsten Jahren bewegt, bleibt also weiterhin spannend. Gerade beim organisatorischen Wandel werden wohl einigen Unternehmen an ihre Grenzen kommen und ihre Ziele weiterhin eher verschieben statt den Umbruch aktiv zu gestalten. Der Fachkräftemangel dürfte sein Übriges zur Stagnation beitragen.

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