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Was ist diese Digitalisierung oder Wie starten in 4 Schritten?

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Aktuell wird ja quasi alles, was mehr als zwei Tasten hat als Digitalisierung oder Industrie 4.0 bezeichnet. Aber was ist „Digitalisierung“ bzw. „Industrie 4.0“ wirklich? Besonders treffend ist meiner Meinung nach die Definition aus dem Gabler Wirtschaftslexikon:

Kompass
Quelle: Robert Kneschke/ Shutterstock.com

„Industrie 4.0“ ist ein Marketingbegriff, der auch in der Wissenschaftskommunikation verwendet wird, und für ein „Zukunftsprojekt“ der deutschen Bundesregierung steht. Die sog. vierte industrielle Revolution zeichnet sich durch Individualisierung bzw. Hybridisierung der Produkte und die Integration von Kunden und Geschäftspartnern in die Geschäftsprozesse aus.

Die andere Frage, die man in diesem Kontext stellen muss, ist: Was ist Digitalisierung nicht?

Ein guter Indikator für den Missbrauch des Wortes „Digitalisierung“ liegt aus meiner Sicht immer dann vor, wenn Digitalisierung bzw. Industrie 4.0 als Buzzword für ein Produkt oder Software verwendet wird. Denn ein Produkt kann immer nur Werkzeug des Prozesses sein, niemals der Prozess selbst!

Es gibt kein Standardprodukt „Digitalisierung“

Das Ärgerliche beim Thema Digitalisierung ist, dass man nicht einfach in den Laden gehen und 200g Digitalisierung bestellen kann. Das Gute daran ist, dass in vielen Fällen Digitalisierung mit einem viel kleineren Budget gestartet werden kann, als oft erwartet wird.

Denn auch wenn es kein Standardprodukt „Digitalisierung“ oder eben „Industrie 4.0“ gibt, so gibt es doch etablierte und bewährte Vorgehensmodelle, mit welchen der Start viel weniger aufwändig ist, als von vielen befürchtet.

Mit 4 Schritten in die Digitalisierung / Industrie 4.0 starten

Industrie 4.0
Quelle: Montri Nipitvittaya/ Shutterstock.com

Schritt 1 – Beobachtung und Standortbestimmung: Wir stellen fest, wo wir heute stehen, was wir können und wo unsere Herausforderungen liegen. Unter Umständen macht hier auch ein Audit für einzelne Teilbereich, wie bspw. IT, Sinn.

Schritt 2 – Orientierung: Wir analysieren und halten fest, wo und wie und wie wir uns noch verbessern können und wo wir noch ungenutzte Potentiale haben. Informationen darüber können uns Kunden und Mitarbeiter liefern. Alle Informationen und Möglichkeiten halten wir schriftlich in Stichworten fest.

Schritt 3 – Selektion: Wir wählen aus allen erfassten Möglichkeiten die zwei bis drei besten, vielversprechendsten Varianten aus (Link zu Carver: //christoflayher.de/nutzung-der-carver-matrix-als-entscheidungshilfe-in-chaotischen-umgebungen/) und halten dann die Grundvoraussetzungen, die für eine Umsetzung dieser Varianten notwendig wären, fest:

  • Prozessuale Voraussetzungen
  • Organisatorische Voraussetzungen
  • IT- Voraussetzungen
  • Mitarbeiterkompetenzen

 

Schritt 4: Wir fangen mit der Digitalisierung an: Wenn Sie konzentriert mit diesem Ansatz arbeitet, dann haben sie die ersten drei Schritte in 4 bis 5 Tagen durchgearbeitet und halten eine Art Landkarte für Ihre ersten Digitalisierungs-Projekte in den Händen. Der Aufwand und vor allem das Risiko sind mit dieser Landkarte überschaubar und im Vergleich zu den Möglichkeiten, die eine Digitalisierung Ihnen bietet, beinahe zu vernachlässigen.

Sie sehen also: Es gibt keinen Grund nicht zu starten!

Sollten Sie sich dennoch unsicher fühlen und externe Hilfe einplanen, dann denken Sie daran, dass es in vielen Bundesländern Fördertöpfe zur Unterstützung gibt!

Mit chaotischen Grüße,
Christof Layher
Der Chaos Experte

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