Schreibtisch mit Validierungswerkzeugen

Serviceorientierte Validierung – ein Ansatz zur Validierung komplexer digitaler Projekte

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Mehr und mehr werden Klagen über unbewegliche und starre Validierungssysteme laut, welche mit hohem Aufwand verbunden sind und nur bedingt die Qualität steigern. Neben einem gemeinen „Selbst Schuld, immerhin haben wir uns diese selbst auferlegt.“ als Antwort, habe ich allerdings auch einen Ansatz, wie wir auch immer komplexere digitale Systeme und Projekte validieren können und uns nicht einmal vor der Validierung von Cloud Systemen scheuen brauchen.

Ich nennen diesen Ansatz „Serviceorientierte Validierung“ (SOV), da er auf der Idee der serviceorientierten Architektur (SOA) aufbaut. Die Basisidee dabei ist es, dass jeder Service für sich betrachtet und validiert wird, wobei hier die Begriffe Service, Funktion und Prozess synonym verwendet werden können.

Der Service als Basis für die Validierung digitaler Projekte

Dieses Konstrukt, welches in der Produktion sehr geläufig ist, wird leider in der Systemarchitektur nur wenig verwendet. Ein Service hat immer Eingabe- und Ausgabewerte sowie Schritte, die von der Eingabe zur Ausgabe führen.

Zudem hat jeder Service ein zugrundeliegendes „Vertragswerk“, also einen Rahmen (das Agreement), in dem er sich zu bewegen hat. Dazu zählen Punkte wie Geschwindigkeit und Durchsatz aber auch Anforderungen (Requirement), die erfüllt sein müssen, damit der Service sein Ergebnis bringen kann.

Ein einfaches Beispiel:

Beispieltabelle zur serviceorientierten Validierung

Durch diese klare Abgrenzung erhalten wir die Möglichkeit einzelne Services für sich zu betrachten und zu validieren. An jeder Service-Schnittstelle haben wir außerdem die Möglichkeit Übergabewerte zu prüfen, also quasi eine Materialprüfung am Zwischenprodukt durchzuführen.

Dies funktioniert auch dann, wenn wir keinen Einblick in das einzelne System haben, wie bspw. bei einer gemieteten Cloud-Lösung. Aus Sicht der Architektur definieren Sie Ihre Services / Prozesse und prüfen, was jeder einzelne zum Funktionieren benötigt.

Qualifizierte Systemlandschaft als Schlüssel zum Erfolg

Anschließend bewerten Sie die Risiken der einzelnen Services und suchen sich geeignete Systeme / Funktionen mit denen Sie die Services anschließend umsetzen. Dabei ist naheliegend, dass auch hier immer auf einen qualifizierten Betrieb geachtet werden muss.

Wenn Sie von einer Landschaft qualifizierter Systeme ausgehen (was für mich den Systembetrieb inkludiert), müssen Sie nur noch die darüber genutzten Service validieren und damit beweisen, dass Sie Ihren Prozess beherrschen.

Fazit – Nichts Neues…oder doch?

Kommt Ihnen das Konstrukt bekannt vor? Erinnert Sie das ganze an die Service Level Agreements, die FDA und EMA fordern? Nicht zu Unrecht! Hier wird nichts neu erfunden, wir übertragen einfach ein Konstrukt, der sich in vielen anderen Bereichen bewährt hat und schaffen so einen system- und abteilungsübergreifenden Standard.

Was sind Ihre Ansätze, um mit digitalen Herausforderungen umzugehen? Ich freue mich auf Ihr Feedback.

Mit chaotischen Grüßen,
Christof Layher

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