Wir reden ständig über digitale Transformation.
Aber kaum jemand redet darüber, was sie mit den Menschen macht, die sie tragen müssen.
Wenn du im Labor, in der Qualitätssicherung oder in der Produktion arbeitest, kennst du das:
Neue Tools, neue Anforderungen, neue Schnittstellen – und trotzdem dieselben Denkfehler.
Denn das eigentliche Problem ist nicht Technik.
Es ist Mindset.
In der neuen Podcastfolge spreche ich mit Tim Robert Zander darüber, warum das „digitale Mindset“ in der Life-Science-Branche kein Buzzword ist, sondern eine Überlebensfrage.
🎧 https://youtu.be/2hhTskFuSPA
Tim hat’s auf den Punkt gebracht:
„Teambuilding ist nicht, wenn man zusammen saufen geht – sondern wenn man die Beziehungsebene stärkt.“
Und genau da fängt digitales Denken an:
Nicht bei Tools oder Prozessen, sondern bei der Haltung, mit der wir miteinander umgehen.
Wir können jede agile Methode dieser Welt ausrollen – wenn niemand zuhört, wird’s scheitern.
Wenn Konflikte unter den Teppich gekehrt werden, anstatt sie als Lernmoment zu nutzen, stirbt jede Innovation still und leise.
Führung heißt nicht Kontrolle.
Führung heißt: Räume schaffen, in denen Menschen sich trauen, anders zu denken.
Viele Unternehmen wollen „stabile Teams“.
Aber Stabilität ist trügerisch.
Komplexe Systeme (egal ob IT oder Organisation) leben von Bewegung.
Von Reibung. Von Veränderung.
Ich habe es so formuliert:
„Wenn alles stabil ist, ist das kein Zeichen von Gesundheit – sondern von Stillstand.“
Tim brachte den Begriff „Antifragilität“ ins Spiel (Nassim Taleb lässt grüßen):
Systeme, die durch Stress stärker werden.
Teams, die Konflikte nicht vermeiden, sondern nutzen, um besser zu werden.
Das ist unbequem. Aber ohne diese Unbequemlichkeit kein Wachstum – weder technisch noch menschlich.
„Führen beginnt mit Selbstführung.“
Klingt wie ein Kalenderspruch, ist aber verdammt wahr.
Tim erzählte im Podcast, wie wichtig es ist, als Führungskraft zu erkennen, wo das Team steht:
Nicht jede*r braucht mehr Gas.
Manche brauchen eine Bremse.
👉 Burnout ist Überforderung.
👉 Boreout ist Unterforderung.
Beides killt Kreativität.
Die Kunst ist, Teams in ihrem Flow-Bereich zu halten – also dort, wo sie gefordert, aber nicht überfordert sind.
Und dafür braucht es kein KPI-Dashboard.
Sondern Gespräche. Zuhören. Vertrauen.
Das Lieblingszitat dieser Folge:
„Agilität heißt nicht, Scrum zu machen – sondern zu verstehen, warum man es macht.“
Wir haben über ein HR-Team gesprochen, das Dailys eingeführt hat, obwohl alle unabhängig voneinander arbeiteten. Ergebnis: Frust, keine Wirkung, null Mehrwert.
Das ist der Punkt:
Agilität ist kein Ritual.
Sie ist ein Werkzeug, um zu verstehen, was funktioniert – und was nicht.
Oder wie ich gesagt habe:
„Manchmal geht’s nicht darum, es besser zu machen. Sondern erstmal, es anders zu machen.“
Ein Satz, der hängen blieb:
„Ich sehe meine Aufgabe als Führungskraft darin, meinen Leuten nicht im Weg zu stehen.“
Und genau das ist es.
Wir führen keine Projekte, wir führen Menschen.
Wir schützen sie – vor Überlastung, vor sinnlosen Prozessen, vor unnötigem Stress.
Führung in der Life-Science-Branche heißt heute:
Verantwortung teilen, Sicherheit geben, Vertrauen ermöglichen.
Gerade, wenn regulatorische Vorgaben komplex sind.
Denn echte Innovation entsteht nur dort, wo sich Menschen trauen, etwas auszuprobieren – ohne Angst, dass der nächste Audit sie dafür verbrennt.
Wenn du in einer Führungsrolle bist, stell dir drei Fragen:
Nimm dir eine dieser Fragen, bring sie ins nächste Meeting.
Oder noch besser: hör dir die Podcastfolge an – und diskutiere mit uns auf LinkedIn.
Digitalisierung in der Life-Science-Branche ist kein Softwareprojekt.
Es ist ein Kulturprojekt – mit Menschen, Widersprüchen und einer Menge Chaos.
Aber genau da liegt die Chance.
Denn Chaos bevorzugt die Vorbereiteten.
ChaosHacker
Out